Warum betreibt Septomics translationale Sepsisforschung?

Nach wie vor stellt Sepsis sowohl medizinisch als auch gesundheitsökonomisch eine der größten Herausforderungen für Medizin, Forschung und Wirtschaft dar. Ungeachtet dessen existieren immer noch vielfältige Probleme bei der sicheren Identifizierung des Erregers und der Interpretation von Symptomen und Laborwerten sowie im therapeutischen Bereich.

Eine frühe Diagnosestellung ist wichtig aber schwierig

Die frühe Sepsisdiagnose ist eine schwierige Diagnose, da die Symptome sehr unspezifisch sind. Eine Sepsis wird deshalb häufig zunächst fehldiagnostiziert und erst spät effektiv behandelt. Auch die Erregerdiagnostik ist oft langwierig und kompliziert.

Eine frühzeitige Diagnose der Sepsis, die zeitnahe Identifizierung des Krankheitserregers sowie die schnell einsetzende, erregergerechte und individuelle Therapie sind aber entscheidend für das Überleben der Patienten. Denn mit jeder Stunde, die eine antibiotische Therapie verzögert einsetzt, steigt das Risiko, an einer Sepsis zu versterben.

Diagnose der Sepsis: schwierig und oft zu spät

Die Zahl der Sepsisfälle steigt

Seit den 80er Jahren erkranken v. a. in den Industrieländern immer mehr Menschen an Sepsis. Als mitverantwortlich für diesen Anstieg werden unter anderem die alternde Gesellschaft sowie die Anwendung der Hochleistungsmedizin bei extremen Altersgruppen vermutet. Auslösende Ursache sind zumeist bakterielle Infektionen, besonders multiresistente Erreger nehmen kontinuierlich zu. Allerdings gewinnen auch Pilzinfektionen immer mehr an Bedeutung.

Die Zahl der Sepsisfälle steigt kontinuierlich an

Die Behandlung von Sepsis ist kostenintensiv

Die durchschnittlichen Behandlungskosten einer Sepsis lagen laut Schätzungen des Bundesversicherungsamtes im Jahr 2013 in Deutschland bei 27.500 Euro. Damit beansprucht die Sepsisbehandlung Gesamtkosten von ca. 7,7 Mrd. Euro für die stationäre und nachfolgende ambulante Behandlung der Sepsisfolgen2.

Eine wirkungsvolle Forschungsstrategie muss daher einem integrierten Ansatz folgen und ausgerichtet sein auf

  • eine verbesserte Prophylaxe, z.B. durch Impfungen und Umsetzung von Hygienemaßnahmen,
  • eine schnellere Diagnose der Infektion und des Erregers für einen sofortigen, gezielten Therapiebeginn und
  • innovative Therapeutika, die direkt in die Wirtsantwort eingreifen und so das Ausmaß der Organschädigung begrenzen.

Die Grundlagen dafür werden in den Forschungsarbeiten von Septomics gelegt.