Aktivierung der immunregulierenden Transkriptionsfaktoren NF-κB1 und -2 beim HUS
Beteiligung des kanonischen und nicht-kanonischen NF-κB Signalwegs an Nierenschädigungen beim hämolytisch-urämischen Syndrom
02.06.2020
Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine thrombotische Mikroangiopathie, die als schwere systemische Komplikation nach einer Infektion mit Shiga-Toxin-produzierenden Escherichia coli (STEC) auftreten kann. Das HUS stellt die häufigste Ursache für ein akutes Nierenversagen im Kindes- und Jugendalter dar, die Letalität liegt bei einem bis drei Prozent. Forscherinnen der AG Translational Septomics konnten in einem murinen In-vivo-Modell mittels Protein- und Genexpressionsanalysen erstmals nachweisen, dass beim HUS sowohl eine Aktivierung des kanonischen als auch des nicht-kanonischen NF-κB-Signalwegs durch Shiga-Toxin im Nierengewebe erfolgt. Darüber hinaus konnte eine gesteigerte Translokation von NF-κB1 und -2 in den Zellkern, eine verstärkte Expression aktivierender Rezeptoren beider Signalwege und eine erhöhte Expression von Zytokinen des kanonischen NF‑κB‑Signalwegs gezeigt werden. Diese Aktivierung beider NF-κB-Signalwege könnte zumindest teilweise zur Entwicklung des akuten Nierenversagens beim HUS beitragen.
Originalpublikation:
Sobbe IV, Krieg N, Dennhardt S, Coldewey SM (2020) Involvement of NF-κB1 and the Non-Canonical NF-κB Signaling Pathway in the Pathogenesis of Acute Kidney Injury in Shiga-Toxin-2-Induced Hemolytic-Uremic Syndrome in Mice. Shock, DOI: 10.1097/SHK.0000000000001558