Langzeitmodell des HUS: Vom akuten zum chronischen Nierenleiden
10.10.2024

Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das als systemische Komplikation einer Infektion mit Shiga-Toxin-produzierenden enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) auftreten kann, äußert sich klinisch durch die Symptomtrias aus einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie), einer mikroangiopathischen hämolytischen Anämie (Verlust roter Blutkörperchen durch Schädigung kleiner Blutgefäße) und akutem Nierenversagen. Nahezu die Hälfte der Erkrankten leiden später an den Langzeitfolgen des HUS, in erster Linie an einer chronischen Nierenerkrankung (CKD, chronic kidney disease). Über die Mechanismen, die für das Fortschreiten eines akuten Nierenversagens hin zum chronischen Nierenleiden eine Rolle spielen, ist bisher wenig bekannt.
UKJ-Mitarbeiterinnen der Arbeitsgruppe Translational Septomics und der Klinik für Innere Medizin III (Nephrologie) gelang die Etablierung und Charakterisierung eines Shiga-Toxin-induzierten Langzeitmodells des HUS, mit dem u. a. die Mechanismen analysiert werden können, die dem Übergang von einem akuten Nierenversagen zu einer CKD zugrunde liegen. Darüber hinaus können mittels des Modells therapeutische Ansätze geprüft werden, die der Entwicklung einer CKD bei HUS-Patient:innen entgegenwirken.
Wegener J, Dennhardt S, Löffler I, Coldewey SM (2024) Transition from acute kidney injury to chronic kidney disease in a long-term murine model of Shiga toxin-induced hemolytic-uremic syndrome. Front. Immunol., 10 October 2024 Sec. Inflammation Volume 15 - 2024. doi.org/10.3389/fimmu.2024.1469353