Zellulärer Sauerstoffmetabolismus relevant für die Diagnostik bei Sepsis?
Neue Technik ermöglicht die Messung des zellulären Sauerstoffmetabolismus bei kritisch kranken Patienten
14.05.2020
Eine gestörte Gewebeoxygenierung als Folge eines Missverhältnisses von Sauerstoffzufuhr und Sauerstoffverbrauch ist eines der Hauptmerkmale des septischen Schocks. Für die Regulierung des zellulären Sauerstoffmetabolismus sind in erster Linie Mitochondrien verantwortlich, die somit mögliche Zielorganellen darstellen, um die Gewebeoxygenierung einzuschätzen und potentielle Störungen zu detektieren. Mit der Protoporphyrin IX-triplet state lifetime technique (PpIX-TSLT) ist es möglich, die mitochondriale Sauerstoffspannung (mitoPO2) in der Haut direkt und nicht-invasiv zu messen. Dies könnte für den kritisch kranken Patienten von Vorteil sein. Ein Forscherteam der Arbeitsgruppe Translational Septomics und der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des UKJ erprobten den Einsatz des Cellular Oxygen Metabolism (COMET) Monitor, eines PpIX-TSLT verwendenden Geräts, in Patienten mit Sepsis. Die in Frontiers in Immunology veröffentlichten Untersuchungen zeigen, dass PpIX-TSLT-Messungen in der akuten Phase der Sepsis, während der Behandlung auf der Intensivstation, durchführbar sind und geben erste Hinweise darauf, dass neben mitoPO2 auch der mitochondriale Sauerstoffverbrauch (mitoVO2) und die mitochondriale Sauerstoffverfügbarkeit (mitoDO2) von potentieller Relevanz für die Diagnostik bei einer Sepsis sein können.
Originalpublikation:
Neu C, Baumbach P, Plooij AK, Skitek K, Götze J, von Loeffelholz C, Schmidt-Winter C, Coldewey SM (2020) Non-Invasive Assessment of Mitochondrial Oxygen Metabolism in the Critically Ill Patient Using the Protoporphyrin IX‐Triplet State Lifetime Technique – a Feasibility Study. Front. Immunol., https://doi.org/10.3389/fimmu.2020.00757