Klinische Studien

Sepsis ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Trotz intensiver Forschungsbemühungen in den letzten Jahrzehnten gibt es keine spezifische Therapie dieser Erkrankung. Konzepte zur diagnostischen Stratifizierung der sehr heterogenen Patienten mit der Möglichkeit einer daran anknüpfenden individualisierten Therapie sind im klinischen Alltag nicht vorhanden. Zunehmend steigt das Bewusstsein von Ärzten und Wissenschaftlern dafür, dass nach initial überlebter Sepsis und beendeter Intensivtherapie bei den Patienten, neben der nachweislich erhöhten Sterblichkeit, Einschränkungen von Organfunktionen und Lebensqualität bestehen bleiben.

In einer klinischen Studie wird eine eingehende klinische und epidemiologische Charakterisierung von Patienten - in der Akutphase der Sepsis und im Langzeitverlauf - mit einer Analyse von parallel auftretenden molekularen Veränderungen verknüpft. Die Studie hat unter anderem zum Ziel, kardiovaskuläre Risikofaktoren bezüglich ihrer Eignung als Prognosefaktoren für das kurzfristige oder langfristige Überleben von Sepsispatienten zu evaluieren. Weiterhin sollen mittels molekularer Analysen potentielle Biomarker oder theragnostische Zielstrukturen in der Sepsis identifiziert werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Bedeutung von Metaboliten, insbesondere biologisch aktiven Lipidmediatoren und deren Stoffwechselprodukten, für die Resolution und Progression des Organversagens bei schweren Infektionen.

Die klinischen Studien werden von unserem interdisziplinären Ärzteteam, Doktoranden und Doktorandinnen der Medizin und einem Psychologen betreut.
(von rechts: Prof. Dr. Dr. med. Sina Coldewey, Dipl.-Psych. Philipp Baumbach, Dr. med. Christiane Schmidt-Winter, Jan Höfer, Dr. med. Heike Dorow, Dr. med. Charles Neu, Cand. med. Alina Plooij, Kornel Skitek, Cand. med. Yalda Seyed Sadri, Ricardo Esper Treml)